Rosacea ist eine Volkskrankheit
In Deutschland leiden rund 10 Millionen Menschen an der chronischen Hauterkrankung Rosacea, damit hat sie den Status einer Volkskrankheit. Schätzungen zufolge gibt es weltweit ca. 415 Millionen Rosacea-Betroffene, die Dunkelziffer ist vermutlich noch höher.1
Rosacea ist eine Hauterkrankung des Gesichts
Rosacea tritt fast ausschließlich im Gesicht auf. Betroffen sind 5 Stellen im Gesicht: beide Wangen, Nase, Kinn und Stirn. Dabei gibt es 7 typische Symptome: plötzliche Gesichtsrö-tungen (Flushs), anhaltende Gesichtsrötungen, entzündliche Knötchen (Papeln), Eiterpickel (Pusteln), sichtbare Äderchen, Hautverdickungen (z. B. Knollennase) sowie entzündete Augen (Augen-Rosacea).
Rosacea-Patienten sollten ihre persönlichen Krankheits-Trigger kennen
Die Ursache der Rosacea ist noch nicht geklärt. Man geht von verschiedenen Entzündungs-geschehen und einer erblichen Veranlagung aus. Sicher ist jedoch, dass jeder Betroffene individuell auf bestimmte Auslöser (Trigger) reagiert, die Krankheitsschübe im Gesicht hervor-rufen können. Dabei sind mindestens 8 verschiedene Arten von Triggern bekannt: UV-Strahlung, Alkohol, Kälte & Hitze, scharfe Speisen, ungeeignete Hautpflege & Kosmetik, Stress & Aufregung, Sport & körperliche Anstrengung sowie das vermehrte Vorkommen der Haarbalgmilbe Demodex folliculorum auf der Haut von Rosacea-Patienten. Für Menschen mit Rosacea ist es entscheidend, dass sie ihre persönlichen Krankheitsauslöser im Blick haben. Hierfür gibt es die „Rosacea-Tagebuch-App“. Sie hilft Betroffenen herauszufinden, inwiefern sich bestimmte Symptome durch die Vermeidung von Auslösern bessern können. Zudem können sie damit den Erfolg ihrer medikamentösen The¬rapie nachvollziehen. Voraussetzung dafür ist die konsequente Dokumentation. Bestenfalls werden 1 x täglich persönliche Daten zur Rosacea erfasst, wie Hautzustand, Pflegeprodukte und Medikamente sowie was Patienten getan, gegessen und getrunken haben.
Mit Rosacea zum Hautarzt gehen
In Deutschland gibt es rund 6.000 Dermatologen bzw. Hautärzte. Sie sind der richtige Ansprechpartner für Rosacea-Patienten, wenn es um die Behandlung geht. Denn Rosacea ist nicht zwar heilbar, doch durch eine gezielte medikamentöse Therapie und Anpassungen im Lebensstil können die Symptome gelindert werden. Für die Behandlung der Rosacea gibt es 5 zugelassene Wirkstoffe, die vom Hautarzt verordnet werden können, in Form von Cremes, Gelen, Lotionen sowie Kapseln zum Einnehmen. Mit modernen Medika¬menten haben viele Patienten sogar die Chance, erscheinungsfrei zu werden. Diesen Haut¬zustand nennt man „CLEAR“. Betroffene sollten daher regelmäßig zum Hautarzt gehen. Denn nur der Dermatologe kann eine auf individuelle Symptome abgestimmte Therapie aus¬wählen und ggf. neuere Medikamente verordnen, die eine bessere Wirkung zeigen können.
1 National Rosacea Society 2018. 415 Million People Affected by Rosacea Worldwide. Verfügbar unter: https://www.rosacea.org/press/2018/july/new-study-finds-415-million-people-may-suffer-from-rosacea-worldwide. Letzter Zugriff: Juli 2020